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Libertador

Voraussetzungen: Rolle „Eiferer“ (Jägerkraft „Schutz vor dem Teufel“, Stammeffekt), Rolle „Beschützer

Libertadoren sind meist stolze, adelige Töchter und Söhne Spaniens, aber auch Söldner aus allen Herren Länder, die sich der spanischen Sache verschrieben und der „hueste“ („Heerschar“) angeschlossen haben. Sie folgen den Traditionen der alteingesessenen Familien, die bereits vor Jahrhunderten fremde Gefilde jenseits des Atlantiks in Besitz nahmen. Nun jedoch kommen sie nicht als Eroberer, sondern als Befreier; denn erobert werden muss die Karibik schon lange nicht mehr – aber befreit werden von der Pest der Hölle. Viele Libertadoren sind fromme, bisweilen übereifrige Diener der katholischen Kirche, die den widernatürlichen Schrecken entgegensegeln und den Kampf in die Herzen der von Teufeln und Dämonen beherrschten Gebiete tragen. Da die gleichermaßen abenteuerlustigen wie religiösen Fanatiker sich in erster Linie die Befreiung und Rückeroberung dämonisch verseuchter Territorien zur Aufgabe gemacht haben, werden sie bisweilen auch als „Rekonquistadoren“ bezeichnet. Dieser Begriff – sowohl angelehnt an die brutalen Konquistadoren als auch an die 1492 endende Verdrängung der muslimischen Reiche von der iberischen Halbinsel – wird jedoch meist abfällig von Nicht-Spaniern benutzt, um die Libertadoren als geistlose Eroberer zu denunzieren. Weithin unbekannt ist hingegen, dass die meisten Libertadoren ein Armutsgelübde abgelegt haben und nahezu alle erbeuteten Reichtümer der Kirche spenden, die damit Kapellen oder Missionen in der Neuen Welt finanziert. Libertadoren sehen sich zwar als Vertreter des spanischen Volks, handeln aber nicht im offiziellen Auftrag des Königs – es sei denn, es handelt sich um einen berufenen Cazador, einen Jäger der Krone. Die meisten betrachten sich als freie Streiter für ihren Glauben oder die spanische Kirche. So mancher Libertador mit adeligen Wurzeln wird aber auch von der Überzeugung angetrieben, dass all die Schrecken und Monster, die die Karibik heute plagen, auf die Gräueltaten zurückgehen, die seine Vorfahren einst an den Ureinwohnern verübten; eine Schuld, die beglichen werden muss. Libertadoren sind zum überwiegenden Teil Spanier oder Nachkommen spanischer Kolonisten. Einige wenige sind französischer Herkunft, wobei es sich bei diesen meist um religiöse Fanatiker handelt, die sich in erster Linie als Schwert und Schild des Papstes betrachten und nicht zwangsweise als Verfechter spanischer Interessen. Libertadoren aus anderen Kulturkreisen sind überaus ungewöhnlich. Geeint werden sie allein von ihrem Glauben. Einige wenige sind katholische Niederländer und Dänen, während aus den Reihen der Maroons, der indigenen Völker und der Anhänger des Voodoo üblicherweise keine Libertadoren stammen, aber es mag seltene Ausnahmen geben.

Publikation: Jäger der Karibik | Seite 122