Kopfjäger

Voraussetzungen: Rolle „Attentäter“ (Jägerkraft „Schneller Tod“), Rolle „Alchemist“

Kopfjäger sind meist einzelgängerische Stammeskrieger, die entweder einen bestimmten Feind jagen oder auf der steten Suche nach würdigen Kontrahenten das Land durchstreifen. Als Zeichen ihres Sieges und zur Steigerung ihres sozialen Ansehens trennen sie besiegten Gegnern das Haupt ab und fertigen aus diesem einen Schrumpfkopf. Durch ihre ausgeprägte Verbindung zur Welt der Geister und der Ahnen sind sie in der Lage, den grausigen Trophäen auf mystische Weise Leben einzuhauchen oder sie mit besonderen Kräften zu erfüllen. Oft ist die Heimlichkeit das Mittel ihrer Wahl, weshalb sie außerhalb ihrer Heimat nicht selten als Meuchelmörder angeworben werden: Im Schutz der Dunkelheit oder des dichten Dschungels schleicht sich der Kopfjäger an einen Gegner heran, schlägt schnell zu und setzt sich rasch wieder ab. Doch auch der offene, mitunter ritualisierte Zweikampf ist ihnen nicht fremd. Kopfjäger sind fast ausschließlich Nachfahren der ursprünglichen, indigenen Bevölkerung der karibischen Inseln sowie Südamerikas. In seltenen Fällen geben sie ihr Wissen an Menschen weiter, die nicht zum Stamm gehören. Das geschieht häufiger bei Maroons, vereinzelt aber auch bei Europäern, wenn diese etwa in Gefangenschaft gerieten oder als Kleinkind von einem Stamm aufgenommen wurden. Für die meisten indigenen Völker gilt nicht die Herkunft oder die Hautfarbe als ausschlaggebend für die Zugehörigkeit zum Stamm, sondern die familiäre Bindung der Person.

Publikation: Jäger der Karibik | Seite 114